Die Grüne Hölle - Rad am Ring - Vorbericht

Nur noch wenige Tage bis zum nächsten GCC Rennen. Nach der Pause geht es dann auch direkt auf die Rennstrecke, was nicht bedeutet, dass wir einen kurzen und flachen Rundkurs vor uns haben. Der Nürburgring hat es mit der Nordschleife wirklich in sich und ist eher für die Klettere gemacht. Doch auch Highspeed Liebhaber kommen voll auf ihre Kosten - ein kleiner Vorbericht

 

©Sportograf

Die Strecke

75km mit 1.500 Höhenmetern oder 150km mit 3.000 Höhenmetern

Die Zahlen und das Höhenprofil sprechen für sich.

Viele glauben, dass es mit der Hohen Acht, also dem mit 4 Kilometern und 6% durchschnittlicher Steigung längsten Anstieg der Runde getan ist, doch so richtig kräftezehrend ist alles, was sich zwischen Hoher Acht und Start- und Ziellinie befindet. Doch fangen wir mal ganz von vorne an.

Gestartet wird auf der Grand Prix Strecke. Das ist die Strecke, auf der zuletzt noch die Formel 1 Stars mit bis zu 300 km/h ihre Runden gedreht haben. Am Samstag stehen dort wieder ca. eintausend Radsportler, für die 75km und 150km Strecke am Start. Die Grand Prix Strecke ist ca. 3,5 km lang und dabei sind ca. 50 Höhenmeter zurück zu legen. Also auch hier kann man nicht wirklich von einer flachen Runde sprechen. Der Wind auf dem Eifelplateau hingegen weht häufig so, als würde man sich an der holländischen Küste befinden.

Von der "kleinen" Runde geht es dann in die "grüne Hölle". Jack Stewart, der dreimalige Formel 1 Weltmeister, gab der Strecke damals diesen Namen und wer sich die Rennen von früher anschaut, der weiß auch schnell was es damit auf sich hat. Am Samstag dürft ihr euch dann live davon überzeugen, dass eine Runde in der grünen Hölle, zu Höllenqualen führt.

Die Nordschleife hat eine Rundenlänge von knapp 21km und dabei sind ca. 300 Höhenmeter zurück zu legen. Mit den Verbindungsstücken zur Grand Prix Strecke kommen wir dann auf eine gesamte Rundenlänge von 25km mit 500 Höhenmetern. Doch zurück zur Nordschleifen. Wer die Eifel kennt, der weiß, dass man hier auf die ersten Berge der 3. Kategorie trifft, die man im Kölner Umland so findet. Mit der Hohen Acht findet man auf der Rennstrecke einen Anstieg dieser Kategorie. Vier Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von 6% hört sich garnicht so schmerzhaft an, doch der Berg ist tückisch. Es ist teilweise sehr unrythmisch und mit einer maximalen Steigung von 17% ist insbesondere das Ende zur Hohen Acht extrem steil. Hier heißt es: kleinster Gang und Wiegetritt. Zumindest bei mir...

Doch was nach der Hohen Acht kommt ist keineswegs zu vernachlässigen. Ein langer Anstieg, auf den kann man sich einstellen und man kann sich seine Kräfte einteilen, doch so richtig weh tut es, wenn man kurze Rampen hochfahren muss, die bis zu 1,5 Kilometer lang sind und man immer die maximale Leistung dafür aufwenden muss. Das kostet sehr viel Kraft und kann einem am Ende sogar den Stecker ziehen. Also passt auch hier auf, dass ihr nicht oben an der Hohen Acht ankommt und dann kaum mehr Kraft für den Rest der Runde habt, dann verliert ihr ganz schnell den Anschluss.

Für die Highspeed Fans wartet auf euch vor der Hohen Acht  eine tolle Abfahrt, bei der man seine Bremsen abschrauben könnte. Werte im dreistelligen Bereich sind hier keine Ausnahme. Also anschnallen und ab geht die wilde Fahrt.

Fahrerfeld - 75km Runde ist am beliebtesten

Wie eingangs schon erwähnt werden insgesamt ca. eintausend Fahrer auf der 75km und 150km am Start stehen. Das ist deutlich weniger als beispielsweise bei Rund um Köln, dennoch schon ein recht großes Feld. Auf der 75km Runde sind es ca 700 Fahrer und auf der 150km Strecke ca. 400. Natürlich sind auch hier wieder alle Top Teams vertreten, allerdings auch nicht so umfangreich, wie wir das schon bei dem ein oder anderen Rennen erlebt haben. Die Kletterer werden wohl an diesem Tag die Hauptrolle spielen. Mit Florian Vrecko (150km) und Jonas Leefmann (75km) haben zwei saustarke Bergziegen im vergangenen Jahr die Rennen für sich entschieden. Jonas Leefmann wird wohl verletzungsbedingt nicht am Start stehen und somit wird ein anderer am Samstag ganz oben auf dem Podest stehen und auch Florian Vrecko taucht auf der Starterliste nicht auf. Nichtsdestotrotz zählen für mich das Team Drinkuth und das Team Strassacker zu den Favoriten des Rennens. Beide Teams haben sich bisher überragend präsentiert. Fest steht, wer am Ende ganz oben stehen will, sollte nicht länger als zwei bzw. vier Stunden brauchen. Das ist die Zeit, die die Gewinner jeweils im letzten Jahr gebraucht haben.

Bunte Truppe - Scuderia Südstadt

Die Scuderia ist mit 11 Fahrern am Samstag am Start. Wir haben wieder einige Mädels und Jungs dabei, die wohl auch wieder weit vorne landen dürften, allerdings fahren alle die 75km Strecke, die einem auch schon genug abverlangt. Ob wir es schaffen einen Fahrer ganz vorne zu platzieren ist eher unwahrscheinlich, da müssen wir dann wieder auf unsere Fahrerinnen setzen. Das hat bisher immer ganz gut funktioniert ;) Wir freuen uns aber sehr, dass wir mit 11 Fahrern dabei sind und einige ihre erste Rennerfahrung sammeln können.

Allen Teilnehmern am Samstag wünsche ich ein erfolgreiches und vorallem sturzfreies Rennen und lasst uns die Daumen drücken, dass es trocken bleibt.

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike