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Tag 18 Hobbiton - Whakamaru

Wenn ein Plan nicht funktioniert

Bisher war es ja immer so, dass ich spätestens am Abend vorher etwas geplant habe, was dann auch so funktioniert hat. Das änderte sich mit dem heutigen Tag.

Überraschende 97 Kilometer mit harten ca. 1.000 Höhenmetern

Start in den Tag

Durch meine neue Lenkertasche ging es deutlich schneller an diesem Morgen und ich war mal fast so schnell wie Johannes, aber nur fast. Das Wetter war so herrlich, wie es den Tag zuvor beendet hatte und so gingen wir mit vollem Elan auf die Straße. Ziel: Mangakino über den Waikato River Trail. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, ja da sind wir nicht angekommen...

Ende des Auenlandes  - Beginn des Waikato River Trails

Nachdem wir uns noch die ein oder andere Zitrone pflückten und lecker gefrühstück hatten, ja natürlich mit Zitronentee, ging es aus dem Auenland zunächst über eine vielbefahrene Straße zum Waikato River Trail, wo der Verkehr aber schlagartig wieder abnahm. Die Sonne brannte und wir freuten uns auf die spektakuläre Route entlang des Flusses. Der erste Teil war Asphalt, später wurde es dann, nach einem kurzen Stop am Café, in den Wald.

Singletrail mit falscher Ausrüstung

Ich startete total motiviert in den Waldweg und merkte schnell, ok, das ist ja wirklich ne anspruchsvolle Strecke. Hoch, runter, hoch, runter und das bei ausgewaschenem Waldboden und ziemlich vielen Wurzeln. Hätte ich jetzt kein Gepäck, dann hätte ich richtig viel Spaß, doch so mussten wir eher darauf achten, dass wir heil über den Weg kamen.

Nach ca. 2,5 Kilometern kamen wir dann zurück auf die Straße. Also wir wären es gerne, doch zunächst mussten wir ein Hindernis über- bzw. unterqueren. Vielleicht hätte uns das schon einen Hinweis, für das was noch vor uns lag, geben sollen. Doch nichtsahnend quetschten wir uns durch und fuhren weiter auf dem Trail.

Der Trail wurde allerdings nicht einfacher. Im Gegenteil. Nach kurzer Zeit musste ich absteigen und den Berg hochschieben. Ok, das eine Mal ist das ja kein Problem, dachte ich mir, doch, dass sich die nächsten 5 Kilometer so gestalten würden, dass wir eine Stunde brauchten, das hatte ich jetzt nicht erwartet. Der Trail wurde immer mehr zum Wanderweg und wir trafen auch nur Wanderer. Ausgeschildert, war er aber auch als Fahrradweg. Naja wir hatten nach der Stunde auf jeden Fall die Schnauze ziemlich voll vom Waikato River Trail und so überlegten wir während des nächsten Asphaltabschnitts, was wir denn jetzt machen sollen. Es standen noch einmal 15 Kilometer Wald auf dem Plan und wir befürchteten, dass diese ähnlich wie die Waldwege zuvor sein könnten. Wir wären wohl mitten in der Nacht am Campingplatz angekommen, wenn wir es gewagt hätten dem Trail zu folgen.

Alternativroute entlang der Viehwirtschaft

Nach einem kurzen Stop entschieden wir uns nicht wieder hinunter zum Fluss zu fahren, sondern der Straße zu folgen. Die Straße war wenig befahren, doch scheinbar waren dort in erster Linie Viehwirte ansässig. Immer wieder überholte uns ein Milchtanker oder ein Truck mit TIerfutter. Bei den engen und hügeligen Straßen nicht ganz ungefährlich, besonders wenn man die Fahrweise der Kiwi Trucker kennt, aber mittlerweile hat man quasi noch ein Auge nach hinten, sodass man immer schon frühzeitig auf den Seitenstreifen ausweicht, wenn man wieder einen Truck hört.

Supermarktstop und ab nach Whakamaru

Mittlerweile hatten wir schon 70 Kilometer auf dem Tacho und das obwohl wir nur 83 geplant hatten, doch der Weg über die Straße war deutlich länger, als der am Fluss, zumindest von der Distanz. Wir entschieden uns anstatt in Mangakino, auf einem freien Campingplatz in Whakamaru zu nächtigen, doch in Whakamaru, gab es, im Gegesatz zu Mangakino, keinen Supermarkt, deshalb mussten wir im nächsten Ort nach einem Supermarkt schauen und die Lebensmittel bis Whakamaru mitnehmen. Wir machten also einen kleinen Abstecher nach Tokoroa. Dort gab es einen New World, wo wir alles bekommen sollten. Tokoroa ist aber wohl der bisher hässlichste und seltsamste Ort, den ich in Neuseeland gesehen habe. Ein richtiger Arbeiter Ort, wo sich irgendwie jeder kennt, aber viele Leute sehr ungepflegt aussehen. Naja wie auch immer, wir waren ja nur zum Einkaufen dort und so machten wir uns auf die letzten 27 Kilometer mit dem Essen hinten drauf.

Whakamaru Campsite - Ein weiteres Stück Paradies

Ich weiß, ich benutze dieses Wort viel zu oft hier in diesem Blog, aber es ist immer wieder verrückt, wie beeindruckend schön die Landschaft in Neuseeland ist und vorallem so abwechslungsreich. Der Campingplatz von Whakamaru liegt mitten im Wald, direkt an einem sehr schönen See. Dem Whakamaru Lake. Da es dort kein fließendes Wasser gab, bin ich auch zum "Duschen" direkt mal in den See gegangen. Also ich habe mich zumindest dort gewaschen und bin ein wenig reingegangen. Einige andere wären dort bestimmt sofort reingesprungen und ich muss schon sagen, es sah sehr einladend aus.

Nachdem wir uns etwas zu Essen gemacht hatten, wechselte nun das Wetter und wir verkrochen uns in unsere Zelte. Somit endete für das Erste Johannes und meine gemeinsame Tour, denn wir werden morgen nach wenigen Kilometern unterschiedliche Wege fahren.

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike