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Tag 39 Pine Grove - Haast

Auf zu DEM Pass

 

Überschaubare 87 Kilometer mit 650 Höhenmetern

Start in den Tag

Ich wurde schon von hunderten Sanflies begrüßt, als ich das Zelt an diesem Morgen verließ. Wie könnte ein Tag besser starten...

Ich sah zu, dass ich schnell mit allem fertig wurde, doch zu den Sandflies kam auch noch eine chinesische Reisegruppe. Chinesische Reisegruppen sind hier auch schon an der Tagesordnung. Diesmal waren sie total von meinem Fahrrad begeistert. Fassten es an, versuchten mich irgendetwas zu fragen, doch wenn man nichts außer seiner eigenen Sprache spricht, ist das mit der Kommunikation etwas schwierig. Also blieb es meistens beim Anfassen und Fotos machen etc. Ich wollte das Ganze eigentlich filmen, aber schaffte es so schnell nicht meine Kamer aufzubauen.

Nachdem ich mich beim holländischen Pärchen vom Vorabend verabschiedet hatte, machte ich mich auf in diesen grauen Tag. Das Wetter hatte sich über Nacht verändert und ich wollte auf jeden Fall vor dem Regen in Haast ankommen.

Regenwaldfeeling und letzter Abstecher zum Strand

 

Eine ganz nette Lodge, die ich da etwas abseits der Straße entdeckte. Direkt an einem Fluss, der in einen großen See mündete. Doch so schön kann es nicht sein, wenn man tausend Sandflies um sich herum hat, dachte ich mir und sah zu, dass ich schnell wieder weiterfuhr.

Dann kam der erste und einzige längere Anstieg des Tages. Von Weitem sah ich schon zwei Radreisende, die ihre Räder schoben. Ich fuhr langsam an ihnen vorbei und fragte kurz, wo es hingehen würde. "Haast" war die Antwort und so entgegnete ich nur kurz, dass wir uns dort dann sehen. Ich wusste ja nicht, dass wenige hundert Meter später ein Aussichtspunkt war, an dem ich eine kurze Pause einlegte. Wenig später kamen auch die beiden Radreisenden dort hin. Nico und Olivier, wie ich nachher herausfand. Ein Belgier und ein Franzose, die sich unterwegs kennen gelernt hatten. Etwas chaotische, aber sehr nette Jungs, die vorzugsweise low budget unterwegs sind und somit freedom camping betreiben. Ich machte noch ein paar Fotos und verabschiedete mich bis später in Haast.

Dort oben hatte man, trotz des nicht so tollen Wetters, noch einmal einen schönen Ausblick auf das Tasmanische Meer und auf den Strand, an dem sich die Robben ausruhten (auf dem oberen Bild zu erkennen).

Kurze Zeit später kam ich zum nächsten Aussichtspunkt und ging noch einmal zum Strand. Das wird das letzte mal für eine längere Zeit sein, dass ich am Tasmanischen Meer bin. 

Kurz vor Haast hielt ich dann noch einmal an diesem sehr trockenen Flussbett und hoffte, dass es sich auch erst wieder füllt, wenn ich über den Pass bin, doch das hatte ich nach wenigen Stunden schon wieder verworfen.

Ich erreichte Haast noch kurz bevor es so richtig anfing zu schütten. Ich hatte gerade mein Zelt aufgebaut und die Dame von der Rezeption hatte mich gefragt, ob ich wirklich einen Zeltplatz haben möchte. Im Nachhinein hätte ich es mir besser anders überlegt.

Olivier und Nico kamen etwas später auch dort am Campingplatz an und auch sie wollten im Zelt schlafen.

Als wir abends zusammensaßen, begann es aber so stark zu regnen, dass ich schon große Angst hatte, dass mein Zelt überhaupt trockenb bleiben würde.

Jetzt sitzen alle Gäste in dem großen Aufenthaltsraum und es ist so wahnsinnig laut, wie der Regen auf das Dach prasselt, dass man sich kaum unterhalten kann.

Wenn es so weitergeht, dann ist an eine Abfahrt morgen nicht zu denken. Der Wetterbericht sieht sehr schlecht aus und ich befürchte, dass ich noch einen Tag hier verbringen muss, ehe es DEN Pass überhaupt hochgeht. Mehr als 11 Kilometer bergauf und auf einem Kilometer ist die durchschnittliche Steigung 16%. Das muss jetzt wohl noch etwas auf mich warten. So kann es manchmal gehen. Die letzten Wochen war das Wetter so unglaublich gut und jetzt hört es garnicht mehr auf zu regnen.

Wir werden sehen, wie es morgen weitergeht.

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike