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Tag 48 Bluff - Invercargill

Kurze Etappe mit viel Regen und Hoffnungsschimmer

Graue 30 Kilometer mit 100 Höhenmetern

Start in den Tag

Eigentlich hätte ich ja heute mal richtig ausschlafen können, da nur 30 Kilometer auf dem Plan standen, doch das Wetter war für heute mittag so schlecht vorgesagt, dass ich früh aufwachte und um 9 Uhr losfuhr.

Kurz und unspektakulär und natürlich mit Regen...

Tja alles frühe Aufstehen hilft nichts, wenn man im Endeffekt doch noch nass wird. Aber zum Glück nur die letzten 10 Kilometer und ganz so schlimm war der Regen dann auch nicht. Da habe ich schon andere Dinge hier überlebt. Trotzdem war ich ziemlich durchgefroren, als ich am Campingplatz ankam. Ich hatte mich spontan für den Platz in der City entschieden und fuhr nicht zu Clemens, der etwas außerhalb sein Zelt aufgeschlagen hatte und noch eine weitere Nacht dort bleiben möchte. Mir war aber wichtiger, dass ich möglichst in Stadtnähe und vorallem Fahrradgeschäftsnähe bin.

Nach dem Mittagessen ein Hoffnungsschimmer

Ich ging erst einmal duschen und wurde dadurch auch wieder schön warm. Es war nämlich eigentlich garnicht kalt, aber irgendwie war mir nach der lockeren Tour und dem Regen etwas frisch.

Nach der Dusche war es schon viel besser. Es regnete zwar immernoch, aber mir war warm und ich machte mich auf den Weg zu einem super coolen Café, dass The Batch heißt, warum auch immer. Auf jeden Fall war es ziemlich voll, ich holte mir aber einen Salat, fand einen Platz und bekam noch einen, klar was fehlt hier noch, nein kein Ginger Beer, sondern einen Chai Latte.

Danach ging es dann zu Starbucks. Das war zumindest der Plan, denn plötzlich stand ich vor einem geöffneten Fahrradgeschäft. Ich ging kurz rein, ging wieder raus und checkte die Öffnungszeiten. Heute geöffnet, wegen Weihnachten, bis 17 Uhr. What??!! Ich ging sofort zum Verkäufer und schilderte mein Problem. Nach kurzem Austausch, sagten die Jungs, dass ich das Fahrrad vorbeibringen soll, sie nichts versprechen können, es sich aber anschauen wollen. Wow wird das noch zu meinem Glückstag??!!

Ich also zum Campingplatz, mein Fahrrad hatte ich noch garnicht abgeladen, da ich mein Zelt bei dem Regen nicht aufbauen wollte, packte alles wieder fest ans Rad und rauschte durch den strömenden Regen mit meinem normalen Klamotten zum Radgeschäfft. Klitschnass, aber mit großer Hoffnung, ging ich dann in den Laden und gab das Fahrrad ab. Bis 17 Uhr könne ich es wieder abholen, meinte der Mechaniker und jetzt wartete ich voller Hoffnung auf ein repariertes Fahrrad und schlüfte ein süßes Getränk nach dem anderen bei Starbucks.

So ganz konnte ich dem Braten ja noch nicht trauen, aber wie geil wäre das denn und was für ein super cooler Zufall, dass ich mich für den City Campingplatz entschieden hatte und auf dem Weg zu Starbucks am geöffneten Fahrradgeschäft vorbeikomme. Manchmal ist die Welt verrückt, dachte ich mir.

Zurück zum Fahrradgeschäft...

Um 16:30 Uhr konnte ich es nicht mehr aushalten. Was ist mit dem Rad?!

Also ging ich die hundert Meter zum Geschäft und schaute nach. Siehe da, das Fahrrad ist repariert. Die Speiche ist ersetzt und die Bremse funktioniert wieder. Ich kam aus dem Strahlen garnicht mehr raus! YEAH!!!

Doch was war mit der Bremse. Wie sich herausstellte war es eigentlich "nur" eine Kleinigkeit. Man kann die Bremse vorne am Bremshebel einstellen und durch die hohe Belastung hatte sich der Hebel dort einfach verstellt und somit stand der Hebel zu weit zum Lenker und es gab keine Bremswirkung mehr. Ich ließ mir natürlich auch direkt mal zeigen, wie dies einzustellen ist.

Wenn dann auch ganz...

Das dachte ich mir, als ich zurück am Campingplatz war und nahm die Motivation aus dem Fahrradgeschäft mit und wechselte noch den Hinterradreifen, der ziemlich abgenutzt war und wie ich dann feststellte, auch einen ziemlichen Cut an der Seite hat.

Ich hatte mich im Fahrradgeschäft noch etwas mit dem Verkäufer unterhalten und ich sprach ihn auf Tom Scully an, den ich ja am Vortag getroffen hatte. Er berichtete mir, dass dieser öfters hier trainiert und ein sehr netter Kerl ist, dessen Familie nicht weit von hier wohnt. Also hat mein Eindruck nicht getäuscht und der freundliche Kiwi ist wirklich freundlich.

Morgen geht es nun also doch schon weiter und ich freue mich auf ein funktionstütiges Fahrrad, dass mich bisher so treu begleitet hat. Auf weitere 3.000km ohne Defekt. Dann bin ich nämlich zu Hause ;)

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike