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Tag 62 Blenheim - Wellington

Abschied von der Südinsel nehmen - Zusammenfassung New Zealand South Island

 

Gemütliche 31 Kilometer mit 250 Höhenmetern

Der Tag

Nach einer sehr erholsamen und warmen Nacht ging es heute morgen von Blenheim die 27 Kilometer bis zur Fähre nach Picton. In Picton traf ich nicht nur die Mountainbikerin wieder, mit der ich auch später zusammen auf der Fähre gewesen bin, sondern auch Arvid aus der Nähe von Bremen und Hamburg. Er hat schon drei Monate hinter sich und fährt nun auch wieder zurück nach Auckland. Auch er muss spätestens am 15. Januar wieder zurück sein, da er dann weiter nach Thailand fliegt und dort noch 2-3 Monate mit dem Fahrrad unterwegs ist.

Vielleicht ergibt sich ja eine Möglichkeit, dass wir die letzten zwei Wochen gemeinsam verbringen.

Jetzt freue ich mich erst einmal in Wellington zu sein und werde wohl einen Ruhetag einlegen. Doch zunächst werde ich die Südinsel verabschieden und zusammenfassen, was ich erlebt habe bzw. ein paar Fakten zusammenschreiben:

Eine Reise um die Südinsel - Beeindruckende, einzigartige, anstrengende und prägende Momente

Zunächst die Fakten:

33 Tage 

2.500 Kilometer

25.823 Höhenmeter

119 Stunden Fahrtzeit

10 Regentage

Zwischen 03 und 30 Grad

Wie ihr seht eine durchaus anstrengende, sehr wechselhafte und auch regenreiche Zeit. Die ersten zwei Wochen hatte ich garkeinen Regen und die regnerische Westkste, die zu den regenreichsten Regionen der Welt gehört, hat mich fast komplett mit traumhaftem Wetter begleitet.

Nach diesem außergewöhnlich warmen und sonnigen Frühling, kam eine sehr durchwachsene restliche Zeit. Es hat kaum mal zwei Tage am Stück nicht geregnet. Auf dem Fahrrad kann auch nur ein Schauer, bei Temperaturen um die 10 Grad schon eine fiese Angelegenheit sein, deshalb waren manche Momente auch frustrierend und anstrengend.

Dennoch bin ich ein großer Fan von der Südinsel. Landschaftlich mit Sicherheit noch einmal beeindruckender als die Nordinsel und zum Fahrrad fahren teils ein Paradies.

Ich fasse euch deshalb auch noch einmal meine drei schönsten Touren bzw. Trails zusammen und gebe euch drei Dinge mit auf den Weg, die vielleicht nicht so toll sind und auf die man sich einstellen sollte.

Tops und Flops der Südinsel

Die drei Tops

Mt. Nicholas - Around the Mountains

Meine Tour vom Tag 44 gehört auf jeden Fall zu den Top 3 Touren meiner Reise auf der Südinsel. Auch wenn das Wetter mich zeitweise an meine Grenzen gebracht hat, war es landschaftlich ein absolutes Highlight. Kaum einen anderen Menschen habe ich gesehen, man fährt zwischen hohen Bergen in Richtung Süden und wenn man die Zeit und die Lust hat, dann kann man noch einen Abstecher oder ein Nacht an den Mavora Lakes verbringen, die auch durch die Herr der Ringe Filme bekannt sind. Ein absolutes Muss meiner Meinung nach, wenn man mit dem Fahrrad durch Neuseeland tourt.

 

Middlemarch - Kurow über den Otago Rail Trail und den Danseys Pass

Meine Tour vom Tag 53 war auch ein absolutes Highlight. Nicht nur der Otago Rail Trail ist sehr schön zu fahren und die Landschaft ist sehr beeindruckend, sondern insbesondere der Danseys Pass ist der Wahnsinn. Das Wetter hat an diesem Tag mitgespielt und so bin ich ganz locker den Pass hochgeradelt, habe viele Fotos zwischendurch gemacht und habe die Ruhe genossen. Auf dem Weg zum Danseys Pass kommt man an einem Hotel vorbei. Hier gibt es sehr leckeren Kuchen und eine sehr sehr freundliche Bedienung. Zwischen Hotel und Gipfel kam mir nur ein einziges Auto entgegen, sonst war ich mit ein paar Schafen und Kühen alleine. Wenn das Wetter mitspielt, dann auf jeden Fall diesen Weg wählen und nicht über die Hauptstraße zwischen Dunedin und Oamaru.

Molesworth Trail

Die beiden besten Tage (Tag 60 und 61) auf der Südinsel hatte ich wohl auf dem Molesworth Trail. Im Vergleich zu den ersten beiden Trails gibt es hier zwar deutlich mehr Menschen in Autos und auf Motorrädern oder Fahrrädern, aber landschaftlich eine unbeschreibliche Tour. Mit Abstand die anstrengensten Tage, die ich auf der Südinsel hatte, aber auch mit die schönsten. Wenn man sich ein bisschen mehr Zeit nimmt und die Tour nicht in zwei Tagen macht, dann ist es wohl auch nicht ganz so hart. Die Straße ist teilweise sehr schlecht und hier hatte ich meine einzigen Platten überhaupt, dennoch eine Reise wert.

Die drei Flops

Radtour Flops gab es in dem Sinn nicht. Ich habe allerdings auch für die verkehrsreichen und nicht so sehenswerten Regionen den Bus gewählt. So bin ich von Tekapo bis Kaikoura mit dem Bus gefahren. Es gibt aber neben den Strecken drei Flops, die ich euch nicht vorenthalten will und die vielleicht gut zu wissen sind.

Wetterwechsel

Auf der Südinsel kann es innerhalb von einem Tag vier Jahreszeiten geben und das ist nicht nur so eine Redensart hier in Neuseeland, sondern das habe ich selbst erlebt. Zum Fahrradfahren nicht gerade traumhafte Bedingungen und so kann die Tour zu eine körperlichen und geistigen Herausforderung werden. Manchmal habe ich laut über das Wetter geschimpft auf meinem Rad und den Frust rausgelassen.

Touristen

Die Südinsel ist voll von Touristen, insbesondere von Japanern und Chinesen. Sowohl die Reisebusse, die sie durch die Gegend fahren, als auch die SUVs, die sie selbst bewegen, stellen auf jeden Fall eine ziemliche Gefahr da. Man hat den Eindruck, dass sie die Gefährte nicht wirklich beherrschen. Außerdem kann es z.B. an der Westküste oder im Milford Sound ziemlich anstrengend sein, wenn man seine Ruhe haben möchte und die Landschaft genießt, aber hektisch fotografierende Menschen um einen herumlaufen.

Queenstown

Viele lieben es, manche aber auch nicht. Ich zähle mich zu der zweiten Gruppe. Ich war wirklich enttäuscht von Queenstown. Weder landschaftlich, noch der Ort selbst hat mich beeindruckt. Viel zu viele partylustige Backpackers, die die überlaufenen Straßen mit den Japanern und Chinesen dieser Welt teilen. Ein riesiges Hotel neben dem anderen und überteuerte Actionangebote. Wenn man weder an Action, noch an Party interessiert ist, dann kann man Queenstown ziemlich schnell wieder verlassen.

 

Wie ihr seht hatte ich eine sehr intensive und eine unbeschreiblich tolle Zeit auf der Südinsel und ich bin etwas traurig sie nun hinter mir zu lassen. Dennoch freue ich mich auf die letzten zwei Wochen auf dem Rad durch die Nordinsel.

Ich habe euch auch noch einmal meine Rundreise um die Südinsel grafisch dargestellt.

 

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike