Trainings-/Tagesbericht 29. Januar 2017
Hier berichte ich euch von meinen Trainingseinheiten, neuen Erkenntnissen und ganz aktuellen Erfahrungen.
Scuderia Ausfahrt 29.01.2017 Das erste Training ohne Sinn dahinter ;)
Nachdem ich in den letzten Wochen insbesondere GA1 Ausfahrten gemacht habe und diese mit ein bisschen VO2Max Intervallen gefüttert habe, ging es am Sonntag das erste Mal in diesem Jahr zur sonntäglichen Scuderia Suedstadt Ausfahrt. Die 100km Route über den Köln/Bonn Flughafen und das Bergische Land findet ihr hier
Der Wetterbericht sagte zu 70% Trockenheit, allerdings fing es an zu regnen, als ich zum üblichen Treffpunkt am Chlodwigplatz kam. Das hörte dann auch erst einmal nicht auf und somit wurde es von unten, als auch von oben nass. Das wiederum führte zu einem Problem, dass ich da noch nicht erwartet hatte. Dazu allerdings später mehr.
Die ersten flachen Kilometer lag ich fast durchgehend in meinem GA1 Bereich. Zunächst im Wind teilweise knapp drüber und später, als ich dann die Führungsarbeit abgab, immer wieder etwas darunter. Dass ich etwas darunter lag, löste ich, in dem ich versuchte aus dem Windschatten der Gruppe zu fahren. Ich hielt etwas Abstand und fuhr, nach Möglichkeit, rechts oder links hinter der Gruppe. Doch meine anfänglichen Bestrebungen meine Werte einzuhalten und vielleicht am Berg ein paar Intervalle zu fahren, waren dann spätestens am Flughafen dahin. Schon am ersten Anstieg machte mein Garmin Edge 520 schlapp, den ich vergessen hatte zu laden. Somit sah ich auch garnicht mehr, was mein Stages Wattmesser so veranstaltete und ich entschied mich die Einheit als freies Training zu nutzen.
"Blind" fuhr ich dann die restlichen 60km durch das Bergische Land und genoss auch mal wieder ein bisschen schneller den einen oder anderen Anstieg hochzufahren und nicht immer nach den Wattwerten zu gucken. Neben dem Spaßfaktor, hatte es doch noch einen wichtigen Pluspunkt, dass ich nicht mehr so diszipliniert gefahren bin. Ich hatte zum ersten Mal die Möglichkeit meinen Körper zu beobachten und zu schauen wie er auf eine immer wiederkehrende Belastung reagiert. Das hatte ich seit November 2016 nicht mehr getestet und ich war doch positiv überrascht. Jetzt nicht unbedingt, dass ich schnell war, das würde ich nämlich nicht unbedingt behaupten, sondern eher, dass sich mein Körper mittlerweile sehr gut auf die kohlenhydratarme Ernährung eingestellt hatte. Ich hatte Joghurt, Quark, Nüsse und ein paar Früchte gefrühstückt und ich hatte während der ganzen Fahrt nicht einmal das Bedürfnis etwas zu essen und das trotz steigender Belastung. Während die meisten Mitfahrer ihre Brötchen und Riegel kauten, fuhr ich weiter ohne einen Ansatz von Hunger zu verspüren.
Es ist ein tolles Gefühl, dass der Körper sich scheinbar nun auf die Ernährung umgestellt hat und ich nicht mehr so abhängig von Kohlenhydraten während des Sports bin. Das erlaubt mir auch über längere Zeiträume nur wenig Nahrung aufnehmen zu müssen und beugt hoffentlich einen Hungerast bei den Rennen vor. Natürlich hatte ich meine Notgels dabei, allerdings brauchte ich sie nicht :)
Auf dem Weg aus dem Bergischen Land in Richtung Köln, erlebten wir leider ein nicht so schönes Ereignis. Andreas zeigt auf einem leichten Gefälle einen versunkenen Gullideckel an und schaffte es jedoch selbst nicht mehr rechtzeitig diesem auszuweichen. Dabei legte er sich hin und riss Gunther auch noch mit um, der nicht mehr bremsen konnte und auf der nassen Fahrbahn wegrutschte. Ich fuhr direkt hinter Andreas, hatte jedoch das Glück, dass kein Gegenverkehr kam und konnte somit auf die Gegenfahrbahn ausweichen. Basti machte es etwas spektakulärer und sprang wie Peter Sagan über das Hinterrad von Andreas. Außer ein wenig Material und Haut blieben alle beteiligten zum Glück unbeschadet.
Als ich nach Hause kam, erlebte ich dann aber mein persönliches Unglück. Die unangenehme Salz/Wasser/Schmutzmischung, hatte nicht nur meine Beine komplett von schwarz auf weiß gefärbt, sondern auch eine extrem starke Schmiergelwirkung entwickelt. Meine Bremsbeläge hatten sich komplett verabschiedet, obwohl sie zuvor noch milimeter dick waren. Das wiederum führte dazu, dass die Bremsen an meinen schönen Carbonflanken schliffen und ich jetzt einen sehr hässlichen Abrieb auf meinen Carbonfelgen habe :((( Ich muss es mir heute noch einmal in Ruhe ansehen, ob ich evtl. mit Lack o.Ä. nachbessern kann. So sieht es auf jeden Fall nicht schon aus. Ein Foto seht ihr dazu hier:
Somit gab es Licht und Schatten bei meiner ersten Scuderia Suedstadt Ausfahrt in diesem Jahr. Jetzt muss ich mich ersteinmal um mein Material kümmern, bevor es wieder auf den Renner geht.