Ausblick Velotour Frankfurt 2017

Das Wohl Härteste Rennen Der Saison

Alleine das Höhenprofil verspricht schon Krämpfe oder zumindest dicke Beine.

Die Strecke ist, im Vergleich zum letzten Jahr (Strecke "Extrem"), noch einmal ein bisschen länger geworden (5-10km), doch die gute Nachricht ist, dass die Höhenmeter ungefähr gleich geblieben sind.

Der Start in Eschborn ist in meinen Augen ziemlich optimal gelöst. Es geht direkt auf eine breite Straße und Stürze sind wohl eher die Ausnahme. Von Eschborn geht es allerdings direkt in die Innenstadt von Frankfurt. Einmal durchs Bankenviertel mit dessen Hochhäusern und leider auch jeder Menge Bahnschienen. Hier ist absolute Aufmerksamkeit gefragt. Im vergangenen Jahr gab es hier einige Stürze und jede Menge Flaschen sind durch die Gegend geflogen, da sie einfach aus den Getränkehaltern raus katapultiert wurden.

Die ersten 40 Kilometer sind ziemlich flach und so heißt es "nur" vorne dran bleiben und nicht zu viel Kraft vergeuden.

Feldberg - Schluss Mit Lustig

Nach ca. einer Stunde erreicht man dann den Fuß des Feldbergs in Oberursel. Hier kommen jetzt die Kletterer voll auf ihre Kosten. Der Feldberg zählt mit seinen 11 Kilometern und seiner durchschnittlichen Steigung von 5% zur zweiten Bergkategorie und ist genau das Richtige für die Bergflöhe unter euch. Wer hier ganz vorne mit dabei sein möchte der sollte nach ca. 25-28 Minuten, je nach Wind, oben ankommen. Am Feldberg steht auch gerne mal der Wind ungünstig, sodass ihr auf jeden Fall in einer Gruppe den Anstieg nehmen solltet. Gerade bei Geschwindigkeiten um die 25km/h ist ein Hinterrad auch bei einem Anstieg sehr sinnvoll.

Am Feldberg werden die Gruppen noch einmal auseinander gerissen und man befindet sich häufug nur noch in kleinen Grüppchen. In der Abfahrt vom Feldberg schließen sich dann wieder einige Gruppen zusammen. Die Abfahrt ist wirklich toll zu fahren und macht richtig Spaß. Bei Nässe ist es aber trotzdem nicht ganz ungefährlich, also fahrt immer mit ein bisschen Respekt vor den Kurven.

Wellige Fortsetzung - Kräftezehrend

Die nächsten 15-20 Kilometer gehen zwar unterm Strich bergab, allerdings hat man hier noch einige Höhenmeter zu absolvieren, da es sehr wellig ist. Die drei Anstiege, die der Rupertshain beendet, sind nicht besonders lang (1-2km), allerdings teilweise recht knackig. Man sollte also beim Feldberg nicht alles raushauen, sondern bedenken, dass noch 75km vor einem liegen und die auch sehr wehtun können.

Flach Bis Zum Mommelshainer Stich

Von Rupertshain geht es erst einmal runter und dann die nächsten 25-30km flach weiter. Die Strecke ist hier sehr gut zu fahren und man kann sich ein wenig auf den letzten absoluten Hammer dieser Runde vorbereiten.

Im letzten Jahr gab es, meiner Erinnerung nach, dort eine Verpflegungsstelle. Die Flaschen wurden einem sogar angegeben, allerdings waren es Plastikwasserflaschen, die weder für die Flaschenhalterung, noch zum Trinken auf dem Rad geeignet sind. Wer also eine Verpflegung benötigt, der muss anhalten.

Mommelshainer Stich - Geht Steil

Der gesamte Anstieg von Mommelshain ist 3,4km lang und hat eine durchschnittliche Steigung von 6%. Allerdings spiegelt dies nicht wieder, was es bedeutet den bekannten "Stich" zu fahren. Nur 100 Meter ist dieser lang, allerdings hat er eine durchschnittliche Steigung von 17%!!! Bis zu 30% weist Strava bei dieser Steigung aus und ich bin im vergangenen Jahr, meine Beine schrien schon vor Krämpfen und ich war total am Ende, mit durchschnittlich 300 Watt, einem Körpergewicht von ca. 72 Kilo, gerade mal 8,5 km/h gefahren. So ein Hammer kurz vor dem Ende eines Rennens ist besonders hart.

Ins Ziel Rollen

Vom Mommelshainer geht es quasi nur noch bergab. Hier kann man noch einmal seine ganze Kraft in die Abfahrt legen und man sollte zusehen, dass man das nicht alleine tut. Hier in einer ordentlichen Gruppe zu sein ist das Optimum, da man gut rotieren kann und viel Tempoarbeit leisten kann. Vorausgesetzt man hat noch die Kraft dazu ;)

 

Besonderheiten 2017

Strecke

Wie schon genannt ist die Strecke in diesem Jahr wieder etwas anders. Die wichtigen Stellen sind allerdings gleich geblieben.

Spannend wird es, wie die Strecken getrennt werden, da alle Teilenehmer gleichzeitig starten. Das bedeutet nicht, dass es keine Startblockeinteilung gibt, sondern, dass die schnellen Jungs und Mädels der kürzeren Strecken auch mit den schnellen Jungs und Mädels der längeren Strecken im Startblock stehen. Das wird mit Sicherheit für ein hohes Tempo, gerade zu Beginn des Rennens, sorgen und es wird mit Sicherheit auch dazu kommen, dass einige Teilnehmer die nicht geplante Strecke wählen. Dass Frankfurt nicht mehr beim GCC teilnimmt, hat verschiedene Gründe, aber die Tatsache, dass im letzten Jahr einige der Topfahrer falsch geleitet wurden, hat für viel Diskussionsstoff gesorgt. Ich hoffe, dass dies in diesem Jahr nicht passiert und alle die vorgesehen Strecke fahren können.

Starterfeld

Kein GCC Rennen mehr, dennoch starke Fahrer am Start. Natürlich ist es etwas Anderes, wenn alle Sponsorenteams am Start eines Jedermann Rennens stehen, allerdings haben sich einige der Teams dazu entschieden, auch wenn es keine GCC Punkte gibt, am Rennen teilzunehmen. Besonders stark vertreten ist das in Göttingen schon so dominante Team Strassacker. Die Jungs (8 Starter) fahren alle die längste Strecke und werden wohl auch wieder ganz ganz vorne dabei sein und zählen wohl zu den Hauptfavoriten des Rennens.

Das Sebamed Racing Team hat allerdings auch eine ganz beachtliche Gruppe am Start. Sie werden mit 13 Fahrern an den Start gehen und vermutlich auch einige Fahrer ganz vorne platzieren können.

Das Team Paintrain, das in Göttingen eine solide Leistung gezeigt hat, wird mit sechs Fahrern die lange Strecke bestreiten und kann mit Sicherheit eine sehr gute Platzierung herausfahren.

Das Team Deutsche Kindekrebsstiftung steht auch mit fünf Fahrern für die lange Strecke am Start. Auch sie werden mit Sicherheit den ein oder anderen Bergspezialisten am Start haben und dadurch ganz vorne mit reinfahren.

Die Frage ist auch, inwieweit die Teams, die sowohl bei den kürzeren, als auch bei den längeren Strecken Fahrer dabei haben, die Chance nutzen und als Unterstützer dienen. Man kann sogar während des Rennens noch entscheiden, ob man nicht doch eine andere Strecke wählt. Mal sehen, wer plötzlich die kurze Strecke wählt oder andersrum

Die Haberich Cycling Crew, wird bestimmt auch auf den ersten Kilometern eine wichtige Rolle spielen, da sie die kurze Strecke fahren und das Tempo zu Beginn hochhalten werden.

Als Team Scuderia Südstadt sind wir leider nur mit vier Fahrern und einer Fahrerin am Start. Nur drei Fahrer werden auf der langen Strecke fahren. Deshalb spielen wir auch diesmal wieder nur eine untergeordnete Rolle, wobei wir uns trotzdem ein paar Chancen auf fordere Platzierungen ausrechnen und das Ergebnis von Göttingen auf jeden Fall toppen möchten. Schön ist es, dass wir wieder eine Fahrerin am Start haben. Wenn es so gut läuft wie in Düsseldorf, dann kann sie auch ganz vorne dabei sein.

Ich bin sehr gespannt, wie gerade die ersten 40 Kilometer ablaufen werden und inwieweit wer welche Arbeiten übernimmt. Ich denke, dass die hier genannten Teams nachher wieder den Ton angeben werden und das Tempo extrem hoch sein wird.

Ich wünsche allen Teilnehmern ein tolles Rennen, viel Spaß und ein sturzfreies Durchkommen.

Das Video vom letzten Jahr findet ihr hier

 

Rasportliche Grüße

Healthy Roadbike