Trainingswoche 2 vor dem Start des German Cycling Cups

Feinschliff in den Niederlanden

Das war das Motto der vorletzten Woche, bevor es wieder so richtig in den Beinen kribbelt. Doch zunächst startete die Arbeitswoche wie gehabt und deshalb war natürlich auch nur bedingt Zeit fürs Training. Ich bin sowieso immer wieder erstaunt, wieviel Zeit manche Jedermänner auf dem Rad verbringen können. Da werde ich allerdings auch immer ein bisschen neidisch. Bei einer knappen 40 Stunden Woche und einer Freundin und Familie, die mich auch ab und zu sehen möchte, versuche ich mein Trainingspensum so gut es geht durchzuziehen. Mal einen Abend auf der Couch verbringen, kommt äußerst selten bei mir vor.

Nach der letzten beiden, recht intensiven Trainingswochen, mit jeweils über 300km, war diese Woche auch noch umfangreich geplant. Wurde dann aber doch etwas anders.

Am Montag startete ich in mein SweetSpot Programm und baute in meine GA1 Einheiten immer wieder Intervalle von 5-10 Minuten im SweetSpot Bereich ein. Das war garnicht so einfach, da der Wind so böig war, dass es sich schwierig gestaltete auch wirklich die Wattzahlen zu treten, die ich fahren musste. Mein Richtwert liegt hier immer bei 300 Watt und da der SweetSpot Bereich nur so ca. 30 Watt breit ist, passiert es natürlich schnell, dass man mal drüber oder drunter gerät. Wenn dann der Wind auch noch so unterschiedlich stark ist, wird es doppelt schwierig. Nichtsdestotrotz war es eine gute Fahrt im kölner Norden.

Am Dienstag war dann Family Tag und mein kleiner Neffe kam zu besuch. Deshalb blieben mir nur der Weg zur Arbeit und ein kleiner Umweg auf dem Rückweg. Alles im GA1 Bereich.

Das was ich am Dienstag schon gemerkt hatte, intensivierte sich am Mittwoch. Ich hatte total schwere Beine und war körperlich einfach ziemlich platt. Ich muss dazu sagen, dass ich nach Südafrika doch relativ intensiv trainiert habe und weniger gegessen habe. Irgendwie musste ich ja die Schlemmereien aus dem Urlaub kompensieren. Meinem Körper hat das nicht so gut gefallen, deshalb war am Mittwoch einfach die Luft raus und ich habe mich spontan dazu entschieden anstatt zu trainieren "Bei Oma Kleinmanns" vorbeizuschauen. Dickes Schnitzel, ein bisschen Kartoffeln und ein kleiner Salat. Mein Körper brauchte das mehr als eine weitere SweetSpot Einheit.

Am Donnerstag stand dann wieder Functional Training auf dem Programm. Ein sehr sehr hartes Training für den Rumpf, aber auch für die Beine. Eine Stunde Vollgas auf der Matte und danach ab zu unseren Nachbarn, den Holländern.

Am Freitagmorgen ging es dann auch dort direkt aufs Rad. Das Schöne in den Niederlanden ist immer, dass man so ähnlich fährt wie auf der Rolle. Man muss kaum anhalten (sehr gut ausgebaute Radwege ohne Ampeln), hat aber auch kaum die Möglichkeit die Beine hochzulegen (keine Abfahrten, da keine Berge). So hieß es dann 1,5 Stunden treten und Grundlage mit SweetSpot Einheiten. Für diese Trainingsform bieten unsere Nachbarn wohl das beste Terrain.

Am Samstag ging es dann zu einer Laufrunde los. Eine locker, halbstündige Einheit bei windigem Küstenwetter.

Sonntag sprang ich dann wieder aufs Rad. Ähnlich wie am Freitag machte ich mich auf den Weg zu einer 1,5 Stunden Runde auf Zeeland. Diesmal waren die Intervalle noch etwas länger und intensiver als am Freitag. Drei Intervalle mit jeweils knapp 10 Minuten. Freitags waren es drei Einheiten mit jeweils 5 Minuten. Ich merkte aber, dass ich die Intervalle gut wegsteckte und ziemlich sauber durchziehen konnte. Das letzte Intervall war dann aber auf dem Damm zwischen Westkapelle und Domburg. Dort bließ der Wind an dem Tag sehr sehr ordentlich und ich ärgerte mich die Hochprofillaufräder eingepackt zu haben. Ich hatte kurzfristig die Befürchtung, dass es mir einfach das Rad unter dem Hintern wegzieht. Zum Glück blieb mir dies aber erspart.

Neben einem kleinen Feinschliff, war es jedoch auch ein Kurzurlaub mit Freundin und Freunden.

Damit endete dann auch die sportliche Woche und ich gönnte mir direkt mal am Ostersonntag einen Cheat Day. Ein leckeres Croissant mit Nutella, ein bisschen Vanille Vla und später dann ein Softeis mit Discostreuseln. So muss das manchmal auch sein und wenn ich auch schon am Mittwoch ein Schnitzel mit ein paar Kartoffeln hatte, brauchte ich kein schlechtes Gewissen zu haben. Denn in der Rennwoche wird wieder ganz genau auf die Ernährung geachtet.

Hier werde ich die Kohlenhydratzufuhr steigern und den Körper auf das Rennen vorbereiten. Viele Vitamine, viele Fette und Eiweiße, aber eben auch Kohlenhydrate um alle Speicher voll zu füllen und dem Körper, den ich so lange auf den Fettstoffwechsel trainiert habe, auch die Möglichkeit zu geben im Spitzenbereich auf schnell verfügbare Kohlenhydrate zurückzugreifen.

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike