Tag 54 Kurow - Mount Cook
Durch die Seen Region zum höchsten Gipfel Neuseelands

Sonnige 120 Kilometer mit 1.000 Höhenmetern
Start in den Tag
Heute morgen gab es zur Abwechsung mal wieder lowcarb Frühstück. Das ist der Vorteil, wenn man an einem Ort ist, wo man frisch einkaufen kann und somit für den nächsten Morgen ein gekühlter Joghurt und frisches Obst auf einen wartet. Ich muss ja schon sagen, die lowcarb Ernährung fehlt mir hier sehr. Ich habe mich da mittlerweile so dran gewöhnt und es gibt einem einfach ein gutes Gefühl, wenn man frisches Essen auf seinem Teller hat und Dinge, die einem nocht so schwer im Magen liegen. Aber natürlich bin ich nachmittags auch immer froh, wenn ich in ein Eis oder so beißen kann. Doch da liegt es eher dann eher daran, dass ich einfach schnell etwas zu essen haben will, wenn die Tour mal wieder anstrengend war.
Naja auf jeden Fall ging es heute morgen mit Clemens zusammen los. Wir hatten die gleiche Richtung im Kopf, wenn mein Ziel auch ca. doppelt soweit entfernt war wie seins, aber zunächst starteten wir zusammen.
Traumwetter und Stauseeblick


Es dauerte nicht lange, bis wir für den ersten Fotostop hielten. Aus Kurow raus, begann sofort die Seeregion, die sich bis zu den Alpen durchziehen sollte. Zunächst allerdings noch Stauseen, die neben der hügeligen Landschaft schon sehr schön aussahen.
Die Straßen hingegen waren ziemlich busy, wenn auch ohne Trucks und Busse. Doch man merkt, dass Ferienbeginn ist, denn es fuhren zahlreiche Pickups entweder mit Bootsanhänger, Fahrradanhänger oder mit Wohnwagen an mir vorbei. Einige von ihnen hupten mir freundliche zu und entgegenkommende Fahrzeuge winkten mir. Die Stimmung schien also gut zu sein und bei vielen gibt es offensichtlich nicht den typischen Ferienbeginnstress, den wir so haben, wenn wir stundenlang im Stau stehen.
So sehr in meinen Gedanken versunken und mit dem Anstiegen kämfend, bemerkte ich garnicht, dass Clemens plötzlich nicht mehr hinter mir war. Ich überlegte kurz, ob ich anhalten und warten sollte, doch es bot sich gerade keine gute Möglichkeit und ich dachte mir, dass er vielleicht einen Fotostop gemacht hatte. Ich konnte ihn auf jeden Fall nicht mehr sehen und da ich ja noch einiges an Strecke vor mir hatte, fuhr ich weiter.
Nach der Mittagspause zum großen Lake Pukaki

Nachdem ich in Twizel noch die letzten Einkäufe für die nächsten Tage erledigt hatte, denn am Mount Cook, gibt es keinen Supermarkt o.Ä., ging es immer näher zum Lake Pukaki. Lustigerweise habe ich heute in Twizel jemanden getroffen, den ich schon an meinem dritten Tag in Paihia, also nördlich von Auckland, getroffen hatte. Wir haben uns direkt wieder erkannt und er erzählte seinen Begleitern, dass er mich dort gesehen hatte und die konnten es garnicht glauben. Es ist schon verrückt, dass man hier immer wieder Menschen trifft, die man schonmal gesehen hat und im Endeffekt sind viele Backpacker mit ihren Autos auch nicht schneller, als ich mit dem Rad. Das liegt natürlich daran, dass sie viel länger an den einzelnen Orten bleiben, wie ich das tue und dafür dann aber weitere Strecken zurücklegen.
Kurze Zeit später war es dann soweit. Der Lake Pukaki erstrahlte bei traumhaftem Wetter vor mir. So beeindruckend der Mount Cook, als höchster Berg des Landes ist, doch viel beeindruckender war für mich der See, der davor liegt. Auf den Bildern kommen die Farben leider nicht so herüber, wie es tatsächlich ist, aber ich habe in meinem Leben noch nie einen See mit dieser Farbe gesehen. Wer unser Scuderia Trikot kennt, der kann sich in etwas vorstellen, welche Farbe der See hat. So ein intensives Türkis erscheint zunächst so, als hätte jemand Lebensmittelfarbe hineingekippt oder jemand hätte es mit dem Farbfilter der Kamera ein bisschen übertrieben. Aber es ist wirklich echt (ich weiß zumindest nichts von einer geheimen Farbanpassung durch Lebensmittelfarbe;))
Ankunft am Campingplatz

Hier schlägt man doch mal gerne seine Zelte auf oder?! Ich bin selbst immernoch beeindruckt, wenn ich das Bild sehe. Manchmal kommt man nach so einer langen Fahrt am Campingplatz an und ist viel zu platt um das zu genießen, doch heute habe ich mir die Zeit genommen, mich auf einen kleinen Hügel gesetzt, mir tausend Dinge zum Essen in mich hineingeschoben und den Ausblick genossen.
Was für eine anstrengende Tour nach langen Tag gestern, doch auch ein wundervoller Tag mit einer sehr beeindruckenden Landschaft und noch war er ja nicht vorbei. Doch eine Sache brannte mir noch so ein bisschen unter den Nägeln. Morgen ist ja der 24.12. und eigentlich wollte ich hier bleiben. Doch jetzt soll morgen erst einmal der letzte sonnige Tag sein und ich würde gerne noch den Lake Tekapo bei gutem Wetter sehen. Also habe ich mich vorhin dazu entschlossen morgen doch noch weiterzufahren und mich am Lake Tekapo mit Lukas und Leonie, die ich in Nelson kennen gelernt hatte, zu treffen und mit ihnen ein bisschen Weihnachten zu feiern.
Nachdem das mit mir selbst geklärt hatte, baute ich das Zelt auf, ging duschen, machte mir in der total überfüllten Küche etwas zu Essen und machte mich auf zu einem kleinen Spaziergang zum See.
Abendspaziergang wird zum puren Genuß


Auf dem Fahrrad die Landschaft so intensiv zu erleben ist schon etwas ganz besonderes, sich aber dann abends noch einmal die Zeit zu nehmen und einen kleinen Spaziergang zu machen, ist wirklich ein Genuß, gerade wenn man quasi ganz alleine ist.
Ich bin also vom Campingplatz die wenigen hundert Meter zum See gegangen und das war wirklich traumhaft. Die Sonne mit Blick auf den Mount Cook untergehen zu sehen und außer Vögel und das Wasser nichts anderes zu hören, gibt einem ein absolutes Glücksgefühl.
Mit diesem Gefühl geht man gerne in sein Zelt und freut sich auf Heiligabend.
Radsportliche Grüße
Healthy Roadbike