Trainingsbericht 04/05.02.2017
Am Wochenende standen ein umfangreiches Training und ein Videodreh auf dem Programm :)
Nachdem ich Freitags meine übliche Feierabendrunde im Kölner Norden gedreht habe auf der unser Scuderia Suedstadt Präsident Ole mich begleitet hat, waren schonmal die ersten 45 Kilometer und 1:45 Stunden auf dem Grundlagen Konto (Trainingsbereiche). Am Samstag ging es dann schon früh ins Bergische Land. Um 10 Uhr sollte ich in Kürten für Bastis Videodreh sein. Er hatte zwei Freunde aus Berlin über das Wochenende zu Besuch und die beiden wollten ihn und noch ein paar weitere Fahrer bei unserer Lieblingssportart drehen. Auf Grund dessen ging es schon um 08:30 Uhr auf die Straße. Zunächst locker im GA1 Bereich aus der Stadt raus und dann ab zum ersten Hügel. Dort absolvierte ich dann meine vorerst letzten VO2max Intervalle. Da ich um 10 Uhr ja schon in Kürten sein musste, konnte ich nur drei intensive 40/20 Serien machen. Ich merkte schon am ersten Anstieg bei Oberkiersbach, dass meine Beine heute extrem schlapp waren. Das lässt sich auf zwei mögliche Faktoren zurückführen. Auf der einen Seite hatten wir am Vorabend Besuch von Freunden und es wurde etwas später und neben dem Schlafmangel kam auch noch die Schokolade dazu, die ich am Vorabend gesündigt hat :( Naja da sieht man direkt, dass nicht nur das Training an sich zählt, sondern nur viele weitere Faktoren, wie Regeneration und Schlaf, aber natürlich auch das Thema Ernährung.
Nachdem ich dann die Intervalle hinter mich gebracht habe, trafen wir uns in Kürten in einer Bäckerei, wo es nach einem heißen Tee dann auch schon losging. Zunächst fuhren wir von Kürten in Richtung Wipperfeld. um von dort den Anstieg noch Wickesberg in Angriff zu nehmen. Basti hatte sich für den Dreh wohl einen der schönsten Anstiege im Bergischen Land ausgesucht:
Es ging ein paar Mal hoch und runter und das Kamerafahrzeug begleitete uns. Gefilmt wurd aus dem Kofferraum und ich kann mir vorstellen, dass jede Menge gute Bilder dabei rausgekommen sind. Die Jungs hatten viele tolle Ideen und ich bin tierisch auf das Ergebnis gespannt.
Sobald Basti das Material veröffentlicht, werde ich natürlich auch einen Beitrag dazu schreiben und euch das Material verlinken.
Nach dem Dreh ging es dann auf direktem Weg zurück nach Köln. Ich versuchte dabei wieder in meinem GA1 Trainingsbereich zu bleiben, während Fabian und Patrick, die auch am Dreh teilgenommen hatten, Intervalle fuhren.
Patrick lässt sich übrigens von Staps in Köln beim Training betreuen. Er hatte vor dem Dreh auch schon einige Trainingseinheiten abgespult und hatte sich am Tag zuvor komplett LowCarb ernährt und war nun sogar komplett nüchtern unterwegs. Das ging dann bis mittags gut, dann schob er sich seine selbstgemachten Riegel rein.
Nüchterne Einheiten werden zur Anregung des Fettstoffwechsels gemacht. Sie sollen dem Körper die Möglichkeit geben auch mit wenig Energie und komplett ohne Kohlenhydrate auszukommen. Meiner Meinung nach ist dies eine sehr sinnvolle Trainingsmethode. Ich nutze den Weg zur Arbeit dafür sehr gerne. Da ich aber, im Vergleich zu Patrick, mich fast dauerhaft kohlehydratarm ernähre, trainiere ich nüchtern nur sehr sehr vorsichtig und auch nicht so hochintensiv, wie er es tut. Generell bin ich der Auffassung, dass nüchterne Ausfahrten nur im GA1 Bereich absolviert werden sollten, da der Körper ab einer gewissen Belastung Kohlenhydrate benötigt. Wenn ihm diese dann nicht zur Verfügung stehen und auch Fette auf Grund der Belastung nicht mehr schnell genug in Energie umgewandelt werden können, ist dies für eine Leistungssteigerung eher kontraproduktiv. Ich würde deshalb von solchen intensiven Einheiten bei nüchternem Training abraten.
Patrick hat sich allerdings am nächsten Tag super gefühlt und direkt die nächste intensive Einheit durchgezogen. Vielleicht ist es für ihn genau das Richtige.
Ich finde es sehr wichtig, dass man sich mit seinen Rad Kollegen über solche Dinge austauscht und auch erfährt, wie der Körper darauf reagiert. Sprecht deshalb immer über Trainingsmethoden, Ernährung und andere Erfahrungen. Das bringt euch weiter und ihr bekommt die Möglichkeit die verschiedenen Ansätze für euch zu durchdenken und zu testen.
Nach dem anstrengendem Samstag mit gut 100km und 4 Stunden Fahrtzeit, ging es dann am Sonntag um 10 Uhr zur Severinstorburg. Der Scuderia Suedstadt Treffpunkt war gut besucht und wir teilten uns auf zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe startete eine gut 90km lange Tour durch das Bergische Land. Ich schloss mich der gut 90km langen Runde in Richtung Meckenheim an. Außer dem Rösberg bei Bornheim gab es kaum Höhenmeter. Perfekte Bedingungen für eine GA1 Ausfahrt. Doch mit ca. 10 Fahrern in der Gruppe seine Wattwerte zu treten ist quasi unmöglich. Bei André Greipel habe ich ein System am Rad gesehen, dass den Widerstand hält. Ihr könnt also die ganze Zeit bei gleicher Leistung treten. Das macht durchaus Sinn. Ist allerdings auch keine ganz günstige Angelegenheit. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Ich habe auch ohne dieses Laufrad versucht meine Wattwerte zu halten, was am Anfang gut funktioniert hat. Da bin ich noch vorne im Wind gefahren und die anderen haben sich zum Glück angepasst. Doch als ich dann merkte, dass es den anderen doch zu langsam wurde, bin ich dann weiter nach hinten. Dort fuhr ich allerdings permanent unterhalb meines GA1 Bereichs. Also fuhr ich wieder etwas hinter der Gruppe und versuchte so meine Werte zu halten. Nachher war der Wind vorn Vorne allerdings so stark, dass ich mich wieder in die Gruppe begab. Auf dem Rückweg gab es dann Rückenwind und ich wurde für den ein oder anderen Fahrer zu schnell. Wie ihr merkt ist es sehr schwierig in einer Gruppe zu fahren und dort nach seinen Werten zu treten, wenn der Rest der Gruppe sich nicht nach den Wattwerten orientiert bzw. viele keinen Leistungsmesser besitzen.
Bei einem Fachvortrag hieß es zuletzt: "Wer richtig trainieren möchte, der wird sehr einsam". Das sehe ich leider auch so, allerdings muss da jeder für sich seine Prioritäten setzen und wenn man unter der Woche sein Training durchzieht, dann kann man am Wochenende auch mal ein bisschen über oder unter seinen Werten liegen.
Nach der flachen Grundlageneinheit war der Sporttag allerdings noch nicht vorbei ;) Kathleen, meine Freundin, hatte ich nämlich zugesagt, dass wir noch zusammen joggen gehen. Also kam ich nach 3,5 Stunden auf dem Rad nach Hause und zog mich direkt zum Laufen um.
Zum Glück stand auch hier eine lockere Einheit auf dem Programm und so liefen wir 7,7km mit einem Schnitt von 5:30 Min/km am Rhein entlang. Nach einem solchen Tag und Wochenende fühle ich mich einfach super gut und merke, dass es nicht nur körperlich wichtig für mich ist. Zum Abschluss des Tages gab es noch einen leckeren Salat mit jeder Menge Zutaten und im Anschluss noch einen kleinen Nachtisch aus Quark, Joghurt, Nüssen und Obst :)
Jetzt kommt erst einmal wieder schlechtes Wetter, doch zum Wochenende wird es hoffentlich wieder schön, sodass wieder knapp 200km auf den Tacho kommen :)
Und denkt immer daran: Ride for yourself and set your goals high.