Tag 15 Auckland - Kaiaua
Auckland verabschiedet sich mit Gewitter
70 Kilometer mit knapp 700 Höhenmetern.
Zwei Tage reichen dann auch wieder für Auckland und so ging es heute aus der größten Stadt Neuseelands, die zwar nicht die Hauptstadt des Landes ist, aber wohl die Bekannteste, in Richtung Süden.
Start in den Tag
Nicht allzu stressig ging es heute morgen los. Ich genoss noch einmal ein eigenes Zimmer zu haben, packte alle meine Sachen vernünftig in die Taschen, ging runter zum Frühstück und bereitete mir ein fruchtiges Mahl zu. Wann ich das nächste mal so eine super ausgestattete Küche vorfinden würde, das kann ich noch nicht sagen, also war es ganz angenehm das noch einmal in vollen Zügen auszunutzen ohne sich stressen zu müssen. Ich war ja erst um 11:30 Uhr mit Johannes am Hafen verabredet und das Zimmer musste ich um 10 Uhr verlassen.
Nachdem ich gefrühstückt, alle Sachen zusammengepackt und nach unten getragen hatte, ging es auch schon mit Rad und Pack aus der Haka Lodge raus.
Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, fand es cool, dass ich das Fahrrad mit aufs Zimmer nehmen konnte und es deutlich sauberer und gesitterte ablief im Vergleich zum Base Hostel, wo ich ja das erste Mal in Auckland gewesen war.
Erst einmal aufs Schiff
Da ich ja schon relativ früh aus dem Hostel musste, war ich natürlich auch viel zu früh am Hafen. Ich wartete eine Weile, da fing es auch schon an zu regnen. Zum Glück gab es ausreichend Möglichkeiten sich unterzustellen und so konnte ich wenigstens im Trockenen warten. Es war aber auch recht frisch, deshalb war ich dann auch froh, als Johannes kam und wir so langsam auf die Fähre konnten.
Auf der Fähre mussten wir die Räder zwar überdacht, aber draußen stehen lassen und wir schauten von Innen voller Angst, dass bei dem starken Wellengang eins der Räder den Abflug machen könnte. Das blieb zum Glück aus und wir kamen in Pine Harbour bzw. Beachlands sicher an. Doch auch hier war das Wetter nicht besser und wie in Auckland zuvor, huschten auch hier immer wieder Blitze am Himmel entlang.
Aufsatteln und ab durch den Regen
Doch es half ja alles nichts und so blieb uns nichts anderes übrig, als noch einmal schnell auf die Toilette zu flitzen und dann durch den Regen zu radeln.
Das war alles andere als angenehm. So kalt aufs nasse Rad zu steigen und nicht wirklich warm zu werden ist so ziemlich das Fieseste beim Fahrrad fahren, finde ich. Doch dafür wurden wir von der Landschaft verwöhnt und hielten trotz des Wetters immer wieder an einigen Stellen am Meer an und schossen ein paar Fotos. Viel zu schön war es, als dass man sich das vom Wetter kaputtmachen ließ.
Mittagspause Ende des Regens
Nach ca.40 Kilometer legten wir direkt am Meer in Kawakawa Bay eine kleine Pause ein. Es kam sogar die Sonne raus und so konnte ich meine Isomatte, die nass geworden war, zum Trocknen in die Sonn legen. Ich hatte bei Regen heute wirklich ein kleines Platzproblem, da ich den Schlafsack in einer wasserfesten Tasche hatte, die Hülle der Isomatte aber scheinbar nicht ausreichend wasserfest ist. Der Schlafsack kam in den Rucksack, den ich auch noch auf den Gepäckträger spannnte und die Isomatte in die wasserfeste Tasche des Schlafsacks. Nach einem Zuckergetränk und Schokoriegeln ging es weiter. Dreißig Kilometer lagen noch vor uns und wir hofften, dass es trocken blieb.
Sonne und beeindruckende Natur - Bikepacker in Sicht
Nach der Mittagspause wurde alles besser. Es wurde richtig warm, die Straßen noch leerer und wir sahen von Weitem zwei weitere Backpacker vor uns, die sich nachher in einem Austernrestaurante die Bäuche voll schlugen.
Auf dem letzten richtigen Hügel, bevor wir Kaiaua erreichten, hatten wir einen tollen Blick auf die Landzunge von Coromandel. Coromandel ist wohl die Sommeregion auf der Nordinsel und viele Kiwis verbringen dort ihre Weihnachtsferien. Für mich wird diese Region voraussichtlich nicht mit dem Fahrrad bereist, sondern erst in den letzten zwei Wochen mit meiner Freundin zusammen, dann aber mit der Auto. Wir fuhren also den letzten Berg hinunter und genossen die Sonne während wir die Küstenstraße bis Kaiaua entlang fuhren.
Erstes kostenloses Camping - Einfach aber gut
In Kaiaua kamen wir gegen 17 Uhr auf dem kostenlosen Campingplatz direkt am Meer an. Kostenlos bedeutet, dass es eigentlich mehr eine Wiese ist, anstatt eines richtigen Campingplatzes. Toilette und fließendes Wasser vorhanden. Mehr aber auch nicht. Doch ich bin erstaunt wie stark frequentiert der Platz ist. So viele Camper hatte ich bisher auf keinem anderen Platz gesehen. Scheinbar gibt es einige sparsame Kiwis unter den Campern.
Mir ist es ganz recht, nach den zwei teuren Nächten in Auckland auch mal nichts für die Unterkunft zu zahlen und die Tour war für mich nicht so anstrengend, dass ich zwangsläufig eine heiße Dusche brauche.
Wir gingen noch ein bisschen durch den Ort, trafen die beiden polnischen Bikepacker wieder, die einen sehr lustigen, aber auch chaotischen Eindruck hinterließen und nach dem Abendessen, wo ich das erste mal meinen Campingkocher nutzte, ging es ab ins Bett.
Morgen steht mit dem Hauraki Rail Trail ein "Great Ride" auf dem Plan. Ich bin gespannt wie das wird.
Radsportliche Grüße
Healthy Roadbike