Tag 47 Orepuki - Bluff
Am südlichsten Punkt angekommen - Sonne satt - Defekt im Hinterkopf
Erstaunlich flache 98 Kilometer mit 530 Höhenmetern. Flacher und südlicher wirds nicht mehr werden.
Start in den Tag
Ich wollte heute morgen früh raus, auch wenn das Fahrradgeschäft bis 14 Uhr geöffnet hat, wollte ich so um 11 Uhr dort sein. Nachdem sich keiner mehr gemeldet hat, der mich hätte mitnehmen können, bin ich nach einem Frühstück im Zelt, bestehend aus Marmeladentoast und Banane, auf mein Rad gehüpft und habe mich auf den Weg nach Invercargill gemacht.
Mit Eile im Nacken
Ich hasse es ja wirklich, bzw. ich ärgere mich über mich selbst, dass ich keine Ruhe finde, wenn so etwas ist, wie der Defekt an meinem Fahrrad jetzt. Ich habe mich wirklich so beeilt heute morgen, zumindest am Anfang und ich spiele dann tausend Varianten durch, was ist, wenn dies oder jenes passiert. Also was tue ich, wenn sie mir im Geschäft nicht helfen können. Was mache ich, wenn sie das Fahrrad nicht am heutigen Tag repariert bekommen usw. Das beschäftigt mich dann so lange, bis ich vor Ort bin.
Radgeschäfte in Invercargill abklappern
Das Geschäft, mit dem ich gestern schon telefoniert hatte, konnte mir leider nicht weiterhelfen. Der Besitzer sagte sofort, dass er nicht wirklich Ahnung hat und mir leider nicht helfen kann. Ich mein wenigstens war er so ehrlich und hat nicht stundenlang irgendwie rumgeschraubt und evtl. sogar mehr kaputt gemacht, als zuvor. Er hat mich dann eine Tür weiter geschickt und leider gab es auch dort eine Enttäuschung. Ja sie würden es reparieren können, allerdings nicht mehr heute, denn sie würden in einer Stunde den Laden schließen und sie wüssten nicht, wie lange es dauern würde, weil es schon etwas komisch sei, dass der Bremshebel nicht funktioniert.
Tja also habe ich mein Fahrrad wieder mitgenommen und bekomme jetzt am Montag Hilfe. Das hoffe ich zumindest und das haben mir die Herren dort zugesagt.
Wenn irgendwo groß Specialized auf dem Laden steht und ein älterer Herr mit allen möglichen Rädern den Laden betreibt, dann bin ich ja schon immer ein bisschen skeptisch, insbesondere, wenn ein Student noch als Aushilfe dort tätig ist. Sond wohl Vorurteile, aber ich habe lieber ein paar junge, dynamische Bastler, die wissen, was es heißt Radsport zu betreiben und selbst jeden Tag auf der Straße unterwegs sind. Aber mal sehen, ich gebe die Hoffnung nicht auf, Montag ein repariertes Fahrrad zubekommen.
Doch noch nach Bluff und freundlicher Tom Scully
Also was sollte ich tun. Ich habe mir mein Fahrrad geschnappt und bin zum südlichsten Punkt Neuseelands mit defektem Bike gefahren. Das Wetter war super, da wäre es zu schade gewesen, sich das entgehen zu lassen und in Invercargill rumzuhocken. Auf dem Weg nach Bluff traf ich dann noch einen super freundlich grüßenden Tom Scully in seinem Cannondale Drapac Outfit (Radprofi aus NZ).
Etwas frustriert, aber trotzdem glücklich, diese weite Reise von dem nördlichsten Punkt des Landes Cape Reinga bis zum südlichsten Punkt in Bluff gut geschafft zu haben. Also habe ich jetzt schon einen großen Teil meiner Reise hinter mir und ab jetzt geht es mehr oder weniger nur noch in Richtung Norden.
Morgen geht es dann für mich "nur" bis Invercargill zurück, was 30 Kilometer sind und dann am Montag ins Fahrradgeschäft. Somit also einen Pflicht"ruhetag" (30 flache Kilometer) am Sonntag, ehe es dann hoffentlich bald weitergeht.
Radsportliche Grüße
Healthy Roadbike