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Tag 20 Tongariro

Tongario Crossing nur ohne Crossing

Heute stand mal ein Tag ohne Fahrrad im Programm.

Nachdem ich ja gestern mit drei Mädels hier über das Tongariro Crossing gesprochen habe und sie mir angeboten haben dies mit ihnen zu machen bzw. mit ihnen hinzufahren, habe ich das heute morgen auch gemacht. 

Kurz zum Hintergrund:

Das Tongariro Crossing ist ein 20 Kilometer langer Wanderweg, der aber kein Rundweg ist. Man überquert den Mount Tangariro, der ein Vulkan ist und kann oben einige Schwefelbecken und eine beeindruckende Landschaft begutachten.

Gestern wurden alle Shuttle Touren, allerdings schon abgesagt, da das Wetter so schlecht vorausgesagt war und so kann man zwar auf eigene Faust auf den Berg hoch, es gibt allerdings niemanden, der einen vom einen Ende zu seinem Auto zurückfährt, also keinen Shuttle.

Die Mädels, zwei Deutsche und eine Holländerin, die alle drei als Aupair hier in Neuseeland arbeiten, haben nur über das Wochenende frei. Sie hatten schon geplant das Crossing gestern zu machen, aber da war das Wetter wohl auch schon nicht gut und alle Touren wurden abgesagt. Da ihre Zeit begrenzt ist haben sie sich heute fest vorgenommen, auch wenn das Crossing nicht stattfindet, dann wenigstes auf eigene Faust hochzuwandern und einfach wieder runter, anstatt die komplette Route zu machen.

Da ich im Januar noch einmal mit meiner Freundin zum Tongariro Crossing hierhin komme, habe ich gedacht, dass ich es dann mal mit Mädels probieren könne und wenn es nicht klappt, komme ich halt im Januar wieder.

Also sind wir heute morgen um 9 Uhr zum Tongariro gefahren und das Wetter sah wirklich gut aus. Es war zwar bewölkt, aber von dem vorhergesagten Sturm war nichts zu merken. Auf dem Parkplatz haben die Guides uns dann auch bestätigt, dass es heute viel besser sei als gestern und wir ruhig hochgehen können.

Nach den ersten Kilometern durch den Wald, haben wir auch wirklich gedacht, es könne eine tolle Wanderung werden und das Wetter sei gut. Doch als wir dann aus dem Wald auf die unbewachsenen Flächen des Vulkans kamen, das passiert nach ca. 2,5 Kilometern, merkten wir schnell, dass der Wind schon ganz ordentlich pfiff.

Doch wir wollten weitergehen und es versuchen. Nach den ersten Kilometern auf der außerhalb des Waldes verabschiedete sich die erste der drei Mädels und kehrte wieder um.

Ich war gut eingepackt, hatte meine Thermokleidung an, meinen dicken Pulle drüber, meine Regenjacke und mein Scuderia Thermotrikot, genau wie die Handschuhe, noch im Rucksack. Je weiter es hoch ging, desto mehr pfiff der Wind und umso kühler wurde es. Ich zog das Thermo Trikot drunter.

Auf der "Mittelstation", einer kleinen Hütte, angekommen, machten wir eine Pause und wärmten uns wieder ein wenig auf. Als wir weiter gingen fing es an zu hageln und so wurde das Wetter immer schlechter und es wurde immer kühler. 

Ganz oben sah man dann kaum mehr etwas und von der beeindruckenden Landschaft hatten wir leider nicht viel.

Auf dem Weg nach unten wurde es dann noch schlimmer, da es richtig stark regnete und wir ziemlich nass wurden. Dazu noch der ca. 100kmh starke Wind, der uns fast umpustete.

Wir entschlossen uns zu laufen, damit wir schneller im geschützten Wald ankommen würden und das war auch eine gute Idee. Es wurde langsam wieder wärmer und nach 22 Kilometern und 7 Stunden Wanderung kamen wir ziemlich müde unten am Auto an. Ich freue mich schon die Wanderung im Januar bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zu machen!

Was für ein Erlebnis. Auch ohne Rad ein sehr anstrengender Tag und so wurde aus dem Ruhetag eher eine weitere Herausforderung. Ich denke, dass ich das in den kommenden Tagen noch spüren werde und hoffe, dass ich die nächsten Radtouren gut durchhalten kann.

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike