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Tag 53 Middlemarch - Kurow

 

Der beste Tag meiner bisherigen Reise - einfach unbeschreiblich

 

Sonnige 140 Kilometer mit 1.400 Höhenmetern.

 

Start in den Tag

Ich wollte heute morgen früh raus und schnell los, da ich nicht genau wusste, was mich erwarten würde.

Gestern abend hatte die Kellnerin im Hotel noch gesagt: "Oh du willst den Danseys Pass fahren?!?! Dann mal viel Glück haha."

Deshalb war ich auch etwas nervös, als ich heute morgen meine Sachen gepackt habe und beim Frühstück saß. Das schöne ist, dass man hier immer eine Notlösung findet. Selbst, wenn man nicht sein Tagesziel erreicht, gibt es meistens den ein oder anderen Campingplatz, den man sonst aufsuchen könnte oder man findet jemanden, der einem hilft.

 

Abfahrt über den Otago Rail Trail

Nachdem ich mein "wunderschönes" Hotel verlassen hatte, ging es erst einmal auf den Otago Rail Trail. Wie der Name schon sagt ist es eine alte Bahnlinie, die man, wie auch oft bei uns, als Fahrradweg umgebaut hatte. Das erinnert mich direkt an eine meiner letzten Touren in Deutschland, die ich mit meiner Freundin und ihrem Vater gemacht habe. Da sind wir von Lindlar nach Köln über die alte Bahnlinie gefahren. Eine schöne Erinnerung an die Heimat.

 

Zunächst begann der Trail etwas einseitig, doch dann entwickelte er sich noch zu einer echten Perle. Ich habe nur einen Stück des Trails gemacht, aber ich glaube es wäre auch schon gewesen ihn komplett zu fahren, doch dann hätte ich Danseys Pass verpasst.

Mittagsstop nach 70 Kilometer am Dansey Pass Hotel

 

Das Hotel ist wirklich sehr schön und bei dem guten Wetter konnte ich wunderbar draußen sitzen, meinen Carrotcake und meinen Chai Latte genießen. Am liebsten wäre ich dort geblieben, so entspannt war es, doch da wusste ich auch noch nicht, was auf mich wartete.

Danseys Pass - das Highlight meiner Tour

Ich bin absolut überwältigt von diesem Pass und ich kann mein Glück kaum fassen, dass ich ihn gefahren bin. Im Endeffekt war es ja nur ein Zufall. An dem Tag, an dem ich auch zufälligerweise ein offenes Fahrradgeschäfft an einem Sonntag entdeckt habe, dass dan mein Fahrrad repariert hat, habe ich am Campingplatz einen Belgier getroffen, der mir vom Pass berichtet hat und mir gesagt hat, dass das einer der Hauptgründe für ihn war in Neuseeland mit dem Rad herumzureisen. Ich glaube der Tag in Invercargill war mein absoluter Glückstag. So viele Zufälle, das ist einfach unfassbar.

Naja zurück zum Pass. Eigentlich gibt es garnicht viel zu erzählen. Die Natur hat für sich gesprochen. Keine Menschenseele, nur ein paar Schafe, Kühe und Wildschweine, sonst nur mein Fahrrad und ich. Immer wieder habe ich zwischendurch angehalten, Fotos gemacht, Videos gemacht und das Wetter und die Landschaft genossen. Das sind die Momente, die diese Reise prägen und die mich sehr glücklich machen, dass ich mich dafür entschieden habe. 

 

Als ich den Pass hinter mir hatte, erreichte ich das geplante Ziel. Ein Campingplatz direkt am Pass. Doch wir hatten erst 15 Uhr und ich war nicht sonderlich vom Platz begeistert. Er lag im Schatten bzw. in einem Wald neben einem Fluss. Er wirkte dunkel und nicht so einladend. Also überlegte ich kurz und fuhr einfach weiter. Ich wusste, dass es eine Alternative nach 15 Kilometern gab und als ich auch die erreichte, entschied ich mich noch einmal 25 Kilometer weiter zu fahren und somit evtl. schon etwas für die kommenden Tage herauszufahren.

Kurow - Super Campingplatz mit Wiedersehen

Der Campingplatz in Kurow war wirklich super. Es gab direkt einen Supermarkt um die Ecke, es war alles sauber und ich hatte ein schönes Plätzchen in der Sonne. Das brauchte ich aber jetzt auch um mich erst einmal niederzulassen und mich mit Essen voll zu stopfen. Das Lustigste war allerdings, dass ich Clemens wiedergetroffen habe und er direkt neben mir zeltet. Er hatte sich, im Gegensatz zu mir, von Dunedin an der Küste entlanggekämpft und fährt morgen in die gleiche Richtung, wie ich es tue.

Ich freue mich, ein bekanntes Gesicht zu sehen und mich mit einem Gleichgesinnten auszutauschen.

Wenn alles gut läuft, dann erreiche ich Mount Cook, den höchsten Berg Neuseelands, schon morgen und bin somit Weihnachten an einem voraussichtlich sehr schönen Alpenort.

Radsportliche Grüße

Healthy Roadbike